Besichtigung der Feuerwehr Bern

-Hans von Gunten- Am 13. August, einem ausgesprochen heissen Tag, stand für uns Veteranen eine interessante Veranstaltung bevor. Der diesjährige ½ Tagesausflug zog einmal mehr durch seine grosse Attraktivität viele interessierte Veteranen mit Angehörigen an. Die Wartenden vor dem Feuerwehrgebäude suchten den Schatten und als es dann soweit war, in das klimatisierte Gebäude einzutreten, war dies eine Wohltat. Mit treffenden Grussworten an die grosse Veteranenfamilie (56 Anwesende), eröffnete unser Präsident Walter Messerli im Schulungssaal die Besichtigung des neuen Feuerwehr-Stützpunktes von Bern Forsthaus.
Mit einer Power-Point Präsentation führte uns Herr Christoph Scholl die ganze Struktur der Berner Feuerwehr mit ihrem grossen Aufgabenbereich vor Augen. Eine anschliessende Diashow komplettierte eindrücklich all die Einsatzgebiete.
Nach diesen allgemeinen Informationen wurden 3 Gruppen gebildet. Unter der jeweiligen Führung der Herren Hans Ritter, Toni Hubschmid und Christoph Scholl starteten wir zur Besichtigungstour.
Die Einsätze der Berufs-Feuerwehr von heute hat mit dem Namen Feuerwehr nicht mehr viel gemeinsam. Während einst die Brandbekämpfung über 90% der Hilfeleistungen ausmachte, ist die Situation heute gerade umgekehrt. Die Kernkompetenz der Berufsfeuerwehr Bern setzt sich heute aus Schutz und Rettung von Mensch und Tier, der Schadenbekämpfung und –Vorbeugung sowie der Ereignisbewältigung bei Bränden, Explosionen, Elementarereignissen, Unfällen, Notlagen, Katastrophen und anderen gefährlichen Ereignissen zusammen.
Brände, Rettungen, ABC-Wehr, Brandschutz- und Sicherheitsdienst, Elementarereignisse und diverse Dienstleistungen machen heute ca. die Hälfte der insgesamt jährlich 2‘500 Einsätze aus. Die andere Hälfte setzt sich aus Einsätzen im Zusammenhang mit Insekten und automatischen Brandalarmen ohne Brand zusammen.
Um der vielfältigen Palette aller Einsätze gerecht zu werden, bildet die Berufsfeuerwehr Bern ein Kompetenzzentrum mit über 100 Mitarbeitenden, davon 80 Feuerwehrmänner im 24-Stunden-Schichtbetrieb, zahllosen Spezialfahrzeugen und –geräten und einer umfassenden Infrastruktur.
Hinter der Kaserne befindet sich ein 80 m hoher Übungsturm, welcher auch von der Polizei rege für Einsatzübungen in der Höhe verwendet wird. Früher dienten Türme bei Feuerwehr-Stützpunkten dazu, die Schläuche zum Trocknen aufzuhängen. Das ist heute nicht mehr nötig, denn ein spezielles Gerät reinigt und trocknet die Schläuche und rollt sie für den nächsten Einsatz auf. Über der Fahrzeughalle sind Schlafräume mit jeweils vier Betten und Aufenthaltsräume.
Jährlich werden 5 neue Feuerwehrleute rekrutiert, vorzugsweise mit handwerklicher Ausbildung. Letztes Jahr bewarben sich 130 Personen für 5 Stellen. Feuerwehr ist heute ein Traumberuf ! Die ausgewählten Berufsleute können dadurch in diversen Werkstätten, welche im Gebäude untergebracht sind, dringende Reparaturen selbst ausführen.
Die straffe Organisation, welche es benötigt, um eine hohe Bereitschaft in allen Bereichen zu gewährleisten, ist äusserst beeindruckend.
Die zweistündige Besichtigung war sehr interessant und spannend. Sie lieferte uns viele Hintergrundinformationen und führte auch zu manchen Aha-Erlebnissen.

Ein herzliches Dankeschön geht an Walter Messerli für die Organisation dieses interessanten Anlasses.

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