Tagesausflug der ETVV Bern-Mittelland zu den Winzern und Affen

-Werner Schmidiger- Offensichtlich wurde die Einladung zum diesjährigen Tagesausflug ins Elsass „schmackhaft“ gestaltet, nahmen doch 70 Eidgenössische Turnveteraninnen und Turnveteranen mit Angehörigen und Freunden am 14. September daran teil. Und scheinbar ist es Präsident Walter Messerli und seinen Vorstandskollegen, in Zusammenarbeit mit dem Carunternehmen Hirsbrunner aus Worb, einmal mehr gelungen, die Erwartungen zu erfüllen. Das darf aus den präsidialen Worten nach der Rückkehr geschlossen werden: „Die vielen positiven Rückmeldungen bei der Verabschiedung haben mir gezeigt, dass unser Ausflug gut angekommen ist und ein Erfolg war“.

Elsass das Land der grossen Weine

Nach einem Kaffeehalt in Pratteln, dem Grenzübertritt in Basel und vorbei an der schier endlosen  Weinreben-Landschaft, entlang  der Elsässischen Weinstrasse, erreichten wir, wie konnte es anders sein, genau zur Apérozeit den Weinkeller von Edmond Rentz in Zellenberg. Der kurze Abstecher in den Weinkeller mit den riesigen alten und neuen Fässern (200‘000 Liter Produktion pro Jahr) war die richtige Einstimmung auf die Degustation  dreier Weissweine…..und auch der „Kougelhopf“ fand noch gerade rechtzeitig den Weg aus dem Backofen! Dass anschliessend einige Plastiksäcke zu den beiden Cars getragen worden sind, war logisch und eine allfällige Frage nach den Inhalten wäre komplett überFLÜSSIG gewesen!

„Vorspiis?“ und Roberto’s Arie

Nach kurzer Fahrt durften wir im malerischen Winzerort Ribeauvillé beim Mittagshalt im „Cheval Noir“ Flammkuchen und Salat à discretion essen. Zeitweise hatte man das Gefühl, die Platten mit dem feinen Kuchen seien ab Fliessband und schier endlos an die Tische getragen worden. Da führte die humorvolle Bemerkung eines Turnveteranen zu einem Lächeln auf den Stockzähnen: „Das isch jetz mal e aschtändegi Vorspiis gsi“, war zu hören. Nota bene: Auch der Magen dieses Kollegen kam voll und ganz auf seine Rechnung! Nebst dem für das Elsass typischen, kulinarischen „Höhenflug“ sorgte am Mittagstisch Roberto Bonetti für Unterhaltung. Der 84 jährige BTV-Turnveteran gab einleitend einen Elsässer Witz mit deutsch-französischem Wortspiel zum Besten. In der Folge sang er mit totalem Engagement aus der komisch-fantastischen Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ eine Arie, wofür er verdienten Applaus ernten durfte. Bis zur Weiterfahrt blieb noch genügend Zeit, um im malerischen Winzerort Ribeauvillé die vielen wunderschönen Gebäude und Gässchen zu geniessen. Die Bilder zu diesem Bericht sagen mehr als Worte….

Erfolgreiche Auswilderung

„La Montagne des Singes“ war die letzte Station vor der Rückreise. Wer sich interessierte, erfuhr, dass das 24 Hektar grosse, umzäunte Gehege für Berberaffen in der Gemeinde Kintzheim viel mehr ist als nur ein Tierpark. Mit der Eröffnung im Jahr 1969 sind 150 Tiere aus Marokko importiert worden. Der massive Rückgang dieser Affen in Nordafrika (Marokko) seit Ende der Siebzigerjahre, vermutlich wegen Verlust natürlicher Waldhabitate durch Rodung, schreckte damals auf. So wurde ab 1980, zusammen mit Partnern anderer Parks, dafür gesorgt, dass regelmässig Hunderte von Berberaffen aus eigener Zucht gruppenweise wieder in Nordafrika ausgewildert wurden.

Vom Affen gebissen?

Bewusst ist ein grosser Teil des riesigen Areals nicht einsehbar, damit sich die Tiere in einen ruhigen Bereich zurückziehen können. War es „Gwunder“ oder Hunger, dass sich trotzdem viele unter die Besucher aus der Schweiz wagten, um Popcorn aus deren Händen zu ergattern? Auf dem 800 Meter langen Rundgang war auf Informationstafeln und bei interaktiven Vorträgen beim Futterplatz viel zur Herkunft und Lebensweise, aber auch zum Verhalten der 240 Tiere aller Altersklassen (2 Monate bis 30 Jahre!) zu vernehmen. Weibchen sind offenbar vorbildliche Mütter, die zu ihren Kindern über Jahre eine enge Beziehung pflegen. Die Männchen tragen, pflegen und hüten die Kleinen und greifen an, wenn letztere bedroht sind. Also: Gewisse Parallelen zu uns Menschen sind wohl kaum abzustreiten, oder?  Ob schliesslich die „schnusigen“ Äffchen gar zu tanzen begannen, als Roberto Bonetti seine tolle Stimme erneut, und diesmal durch den Wald, hallen liess, konnte nicht beobachtet werden.

Übrigens: Die kleine Fingerwunde an der Hand eines Turnveteranen (siehe letztes, aus Datenschutzgründen unscharfe Bild in der angehängten Galerie) stammte nicht von einem Berberaffen, sondern war die Folge einer anderen Unachtsamkeit des Senioren im Park!

Gut gelaunt, mit einer schönen Portion verschiedener Erlebnisse im „Gepäck“ (inkl. Staus auf den Autobahnen) und mit einer stattlichen Zahl schlafender Reiseteilnehmer fand der diesjährige Tagesausflug seinen Abschluss.

Fotografen: Andreas Lehmann, Hansueli Streit, Werner Schmidiger

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