"Naturpark Chasseral" und noch viel mehr (12.9.2018)

-Werner Schmidiger- 3 Turnveteraninnen, 26 Turnveteranen und 16 Angehörige machten sich am 12. September 2018 bei wolkenlosem Himmel auf den Weg zum alljährlichen Tagesausflug, heuer in die "Franches Montagnes". Sicher geführt im roten Car der Firma Hirsbrunner AG, Worb, durften die 45 Reisenden an diesem "stresslosen Tag" (Zitat Gruppen-Präsident) so Einiges erfahren (……und degustieren).

Von Störchen empfangen

Nach dreiviertel Stunden Fahrzeit wurde die Gruppe in Altreu "begrüsst". Als wären sie vom Organisator bestellt gewesen, standen einige Störche in der Umgebung des Restaurants "Zum grünen Aff" stramm "Spalier". Sie wachten darüber, dass die Reisegruppe nicht nur Kaffee und Gipfeli geniessen konnte, sondern nach einem kurzen Augenschein an der ruhig daher fliessenden  Aare wieder pünktlich in den Car stiegen….wenngleich letzteres ein paar wenigen Veteranen wegen eines extravaganten, parkierten Vehikels (Foto) eher Mühe bereitete!

10 Millionen Liter Mich, "rote Haare" und "Russen-Käse"

Zahlreiche Gemeinden in der Region "Naturpark Chasseral" wurden anschliessend durchfahren und dabei kamen die unterschiedlichen Landschaftselemente zum Vorschein  (Moore, Felsen, gut unterhaltene Wytweiden). Wie sehr hier die Landwirtschaft und die Industrie nahe beisammen liegen, war recht gut sichtbar. So führte der Weg nebst wunderbaren Weiden auch an verschiedenen bekannten Firmen vorbei (Camille Bloch in Courtelary, Longines in Saint-Imier). Bevor aber das nächste Ziel angesteuert wurde, nervte sich Chauffeur Alfred (Fredu) Iseli noch über völlig unnötige Verkehrsberuhigungs-Schikanen und sein Navigationsgerät, das ihn in eine Sackgasse leiten wollte. Die Firma Spielhofer SA wurde trotzdem pünktlich erreicht. "Sämi", ein Deutschschweizer Lebensmittelspezialist, leitete die interessante Führung kompetent und mit jugendlichem Elan mittels Film zur Geschichte und zum Produktionsverfahren des bekannten "Tête de Moine" ein. Kurze Zeit später verwandelte sich die Gruppe in hygienisch einwandfrei gekleidete Besucherinnen und Besucher. Dazu war etwa zu hören: "Was haben die denn hier für einen Coiffeur, der offenbar die Haare nur rot färben kann?. In zwei Gruppen aufgeteilt durfte nun Einsicht in die Arbeitsweise der Herstellung und Lagerung genommen werden. Aufgefallen ist, dass trotz hochstehender und moderner Technik noch viel Handarbeit verrichtet werden muss. Bei den Erklärungen im Käsekeller verkündete der Führer plötzlich: "Das ist unser billigster Mitarbeiter". Gemeint hat er den Roboter, der jeweils seinen Teil dazu beiträgt, dass die rund 120‘000 gelagerten, kleinen Kostbarkeiten im richtigen Zeitpunkt korrekt behandelt und gedreht werden. Ein wichtiges und nicht überall bekanntes Détail: 18 Stunden nach dem Melken muss die Milch verarbeitet sein!
Einige Fakten in Stichworten: 35 jährige Firmentradition, 45 – 90 Mitarbeitende (je nach Saison), Verarbeitung von 10 Millionen Liter Frischmilch pro Jahr, Verkauf von 1,2 Millionen Stück pro Jahr in 65 Länder weltweit, 80 % Export-Anteil.
Selbstverständlich gehörte auch eine Dégustation der verschiedenen Käsesorten zum Besuch bei der Spielhofer SA. Auch etwas Weisswein durfte nicht fehlen und als gesangliche Untermalung gab Roberto Bonetti eines seiner bekannten Lieder zum besten. Leider konnte  e i n e  Tête de Moine-Sorte nicht gekostet werden. Jene mit der schwarzen Verpackung und offenbar ziemlich rezentem Inhalt sei zur Zeit nicht verfügbar, musste "Sämi" verkünden. Vielleicht haben ja die Russen dazu beigetragen, denn in dieses Land könne davon jeweils kaum genug geliefert werden.

Grösster Moorteich der Schweiz - ein Bijou!

Angereichert mit mehr oder weniger "Degustationsmaterial" und einigen Einkaufstaschen setzte die Gruppe zum zweiten Teil des Ausfluges an. Im Restaurant "Le Relais du Peupé" in Le Peu-Péquignot (nahe Le Noirmont) wartete ein feines Mittagessen auf hungrige Mäuler und auch für intensiven Gedankenaustausch blieb genügend Zeit. Nach kurzer Fahrt hielt der Car anschliessend vor einer bewaldeten Mulde auf dem Hochplateau der Freiberge (Kanton Jura) zwischen Saignelégier und Tramelan. Wer konnte und wollte durfte dann nach kurzem Fussmarsch die Schönheiten des heutigen Naturschutzgebietes rund um den "Etang de la Gruère" geniessen. Viele Stege und Brücken sorgen beim 600 Meter langen, grössten Moorteich der Schweiz für die nötige Sicherheit beim Durchqueren und die braune Farbe des Wassers stammt vom Umwandlungsprozess der Vegetationsreste in Torf. Ganz in der Nähe dieser wunderbaren Landschaft ging der Tagesausflug im Garten des Restaurants "Auberge de la Couronne" mit einem Schlusstrunk (oder feinem Dessert) langsam dem Ende entgegen.

Dankesbotschaften

Offenbar trafen die Organisatoren den Geschmack der Reisegesellschaft. Es gibt wohl kaum etwas schöneres als ein MERCI mit Gesang, in Wort oder Schrift?  Roberto schmetterte nach Dankesworten im genannten Garten "La Montanara" unter die Schatten spendenden Bäume und die mündlichen und schriftlichen Reaktionen nach der sicheren Heimfahrt motivieren den Vorstand, auch nächstes Jahr eine tolle Reise auf die Beine zu stellen. Wir freuen uns!

Fotos: Andreas Lehmann

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