Halbtagesausflug der ETVV Bern-Mittelland zu swisstopo in die Welt der Landeskarten

-Werner Schmidiger- 54 Turnveteraninnen und Turnveteranen der ETVV Bern-Mittelland  liessen sich in zwei Gruppen am 18. und 23. Mai 2017 die vielfältigen Tätigkeiten des Bundesamtes für Landestopografie swisstopo erklären. Die grosse Teilnehmerzahl zeigte bereits das Interesse für diese  nicht alltägliche Materie auf. Verschiedene Referenten verstanden es, so einfach wie möglich die Haupttätigkeiten der rund 400 Mitarbeitenden zusammenzufassen. Das Geoinformationszentrum der Schweiz deckt ein weit grösseres Spektrum ab als mitunter vermutet werden könnte. So werden nicht nur die uns allen bestens bekannten Landeskarten hergestellt. In etwa drei Hauptaktivitäten lassen sich heraus lesen.

  • Einerseits werden aus der Produktion von räumlichen Referenzdaten verschiedene Produkte von hoher Qualität abgeleitet.
  • Andererseits koordinieret swisstopo die Aktivitäten für Geobasisdaten des Bundesrechts und erleichtert deren breite Nutzung.
  • Im weiteren wird die Bereitstellung von Daten und Grundlagen für ein Monitoring über die räumliche Entwicklung in der Schweiz gewährleistet.

Das Bundesamt für Landestopografie (notabene das älteste Bundesamt), wurde 1838 durch den ersten General unseres Landes und Mitbegründer des Roten Kreuzes, Guillaume-Henri Dufour, gegründet. Damals noch unter dem Namen Bureau topographique fédéral. Vielen älteren Semestern dürfte der Begriff "Dufourkarte" etwas bedeuten, wurde doch damit seinerzeit erstmals die ganze Schweiz sichtbar gemacht. Heute ist swisstopo Teil des VBS, das mit rund 65 % der grösste Abnehmer der produzierten Daten ist. Gearbeitet wird an drei Standorten (Wabern, Dübendorf und im Felslabor Mont Terri bei St.Ursanne). Mit Geomatikern (frühere Kartografen), Informatikern und Geologen seien nur drei Berufsgattungen erwähnt, die sich mit den interessanten und komplexen Aufgaben von swisstopo beschäftigen.  

Digitales Zeitalter ist längst eingekehrt

Mittels Video wurde auf verständliche Weise der Weg von der Topografie zu den Geodaten (= digitale Informationen) aufgezeigt. Vermessungsaufträge z.B. für den Gotthard-Basistunnel oder die Landesgrenze gehören ebenso dazu wie die enge Zusammenarbeit mit den Kantonen (amtliche Vermessungen/Kataster), Weiter befasst sich swisstopo mit der Bereitstellung von hoch präzisen Korrektursignalen im Bereich GPS und auch die Landesgeologie (sogenannte Untergrundforschung) ist seit 2006 bei diesem Bundesamt integriert. Pro Jahr wird rund ein Drittel der Schweiz neu vermessen und damit werden die Kartenwerke ständig aktualisiert, womit auch der Détailierungsgrad und die Präzision ständig zunehmen.

Viele Fragen von Turnveteranen

Dass der Besuch bei swisstopo erfolgreich war, zeigten die vielen Fragen von Teilnehmenden vor der Verabschiedung. So wollte jemand wissen, ob es auch militärische Geheimkarten gebe. Antwort: "Ja, aber immer weniger, und nur vertraulich ausgewählte Mitarbeiter haben Zugang zur Software, die unter Verschluss gehalten wird". Im weiteren wurde die Frage nach dem Entscheidungsträger bei Landesgrenzen-Verschiebungen durch Erosion und Flussläufe kurz und bündig mit "auf diplomatischem Weg" beantwortet. Die vielen Fragen zu Geodaten und Digitalisierung liessen in etwa die Schlussfolgerung zu: "Henri Dufour ade, auch die digitale Kartografie-Entwicklung überholt uns ältere Turnveteranen"!

….und ein kleines "Quiz" zum Schluss:

Um den zunehmenden Détailierungsgrad in den Karten zu zeigen, hat sich der Verfasser dieses Berichtes  eines der abgegebenen Kartengeschenke (Postkarte mit zwei Ausschnitten von Luzern) etwas genauer angeschaut. Das bietet den interessierten Turnveteraninnen und Turnveteranen Bern-Mittelland die Möglichkeit, die auf der nachstehenden Abbildung vorhandenen 10 (kleinen!) Unterschiede herauszufinden. Viel Glück auf der Suche nach ständig optimierten Karten-Détails!
PS:Mit der Einkreisung des KKL ist der erste Unterschied bereits markiert.

Mit einem Klick auf das Bild wird es grösser dargestellt.

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